Zwergenschätze, der wilde Jäger und die Elfen

 

Um an Gold zu gelangen, will Heinrich den Zwergenschatz der Kösseine bergen. Dabei bekommt er "Hilfe" von Luise und Kurt. Den sagenumwobenen Schatz soll es wirklich einmal gegeben haben, wie die folgende Sage berichtet:

Der Schatz im Brunnen

 

Sage folgt

   
     
     

Während seiner Reisen wird Heinrich immer wieder vom wilden Jäger verfolgt. Warum der Jäger einen Groll gegen Heinrich hegt, wird in Staffel 2 verraten. Was es mit dem wilden Jäger auf sich hat, erfahrt ihr in der folgenden Sage:

Der Wilde Jäger

In einer klaren Vollmondnacht hatten sich zwei Herren aus Weidenberg mit dem Namen Öchsler aufgemacht, um im Wald etwas Holz zu sammeln. Man erzählte sich schon lange unheimliche Geschichten von grausamen Vorkommnissen in diesem Waldstück, doch hatten die beiden Männer keine Angst vor dem Spuk des Waldes. Als sich einer der beiden bücken wollte, um einige Äste aufzusammeln, entdeckte er im Unterholz einen kleinen schwarzen Hund, der ihn ängstlich anblickte. Beherzt griff er nach dem Tier und steckte es in seinen Sack, als mit einem Mal finstere Wolken aufzogen und das letzte Licht des hellen Mondes verschluckten. Still war es geworden im Wald und jedes Tier schien den Atem anzuhalten. In der Ferne hörten die beiden leises Hufgetrappel, das sich schnell näherte und dabei ertönte ein unheimliches Brausen und Sausen in den Bäumen.


 

   
   

Die Erde erzitterte unter den Schlägen des riesigen schwarzen Pferdes, das direkt vor ihnen aus dem Unterholz preschte, vor ihnen wendete und mit glutschnaubenden Nüstern zum Stehen kam. Auf seinem Rücken saß in einer alten zerfransten Jacke ein bärtiger Mann, der sich mit grausam dreinblickenden Augen in Richtung der Männer wandte und rief „Kynast! Kynast, wo steckst du wieder?“ Mit einem Mal begann der Hund im Sack der beiden Männer zu bellen und zu winseln, woraufhin der Wilde Jäger mit seinem Schwert ausholte und mit einem einzigen Hieb den Stoff vollkommen zerfetzte.

Der Hund sprang heraus, knurrte die beiden Männer an und verschwand wieder im Unterholz, der Jäger jedoch wandte sich den beiden zu und schrie: „Verflucht sollt ihr sein!“ Am nächsten Tage starben sie beide an einer mysteriösen Krankheit – der Jäger hatte sie geholt.

Quelle: Adrian Roßner, Sagen und Geschichten aus Weidenberg und Umgebung, Zell i.F., 2015